Der Bergführer

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Ein Elternabend der besonderen Art fand am 6. März im Turnraum unseres Kindergartens statt. Als Referentin des Abends fungierte Frau Alexandra Janson von der Frühförderstelle in Wiesloch. Frau Janson erläuterte die grundsätzliche Aufgabe der Eltern, den Kindern Schutz und Geborgenheit zu vermitteln. Hierzu verwendete sie das sehr anschauliche und bildhafte Modell vom „Bergführer“ nach Herrn Reißfelder. Die Eltern als Bergführer sichern das Kind über das Rettungsseil, indem sie konsequent Regeln und Grenzen vorgeben. Je unsicherer und nachgiebiger die Eltern sind, umso mehr gerät das Kind am Seil ins schwanken.
Das Kind kann nur unbeschwert seine kindliche Entwicklung entfalten, wenn die Eltern dem Kind einen Handlungsrahmen entsprechend seines Entwicklungsstandes vorgeben, der die Selbständigkeit des Kindes fördert.
Ein Grundbedürfnis der Kinder ist es, die Fähigkeiten der Eltern nach Schutz und Anleitung zu prüfen und zu testen, ob diese den wachsenden Fähigkeiten des Kindes entsprechen. Vor und während großer Entwicklungsphasen prüfen Kinder besonders heftig, ob die Eltern genügend Sicherheit und Schutz bieten.
Je kleiner die Kinder sind, desto körper- und bewegungsorientierter sind sie. Je kleiner sie sind, umso mehr wollen sie mit ihrem Körper die Sicherheit und Geborgenheit des Erwachsenen spüren, auch in Situationen mit negativen Emotionen – und gerade dann.
Ziel ist immer, die Kinder von der Abhängigkeit in die Selbständigkeit zu führen und zu begleiten. Mit dem Satz: „ Weil du mir wichtig bist/ ich dich lieb habe, lasse ich nicht zu, dass…. hilft der Erziehende dem Kind zu fühlen, dass es darum geht, das Kind auf das selbständige Leben vorzubereiten. Nicht sinnvoll ist es, den bequemen Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Als weitere Anschauung für die Entwicklung des Kindes verwendete Frau Janson das Bild vom Baum und seinen Wurzeln nach Frau Prekop: Je weiter sich die Krone eines Baumes entfaltet, umso stärker muss das Wurzelwerk verankert sein, um den Stürmen des Lebens standhalten zu können.
Wir bedanken uns herzlich bei Frau Janson für diesen interessanten Abend, den wir mit Sicherheit wiederholen werden.

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